Einbauanleitung für unsere Jet-Antriebe

Da ich immer wieder gefragt werde, wie man am besten die Jet-Antriebe in einen Rumpf einbaut gebe ich hiermit eine kleine Einbauanleitung, wie ich die Jets am effektivsten in GFK-Rümpfen verbaue. Sollten sie schon im Vorfeld grosse Aussschnitte in einem gekauften GFK-Rumpf haben, so sollten Sie diese erst mit selbigem Material verschliessen, um Komplikationen zu vermeiden.

Vorbereitung

Als erstes benötigen Sie Arbeitsmittel wie diverse Schleifklötze, Schleifpapier (60-80er und 220-240er), Glasfaserspachtel (am besten V11 der Firma Vosschemie ca. 200g-Dose), einen Pinsel um den Glasfaserspachtel zu verstreichen, Verdünnung/Aceton zum Pinsel auswaschen und zum Reinigen der mit Kleber verschmierten Flächen, Putztücher aus Papier, einen 1.7mm und einen 4.1mm-Bohrer und eine kleine Handfräsmaschine mit einem 2mm-Diamantfräser.

Einbau

Zuerst wird der Rumpf auf einen Modellständer gestellt und an der ungefähren Einbauposition der Jets innen mit 80er-Schleifpapier aufgerauht (Boden und Heckspiegel innen). Der Heckspiegel wird von aussen am besten mit 220er matt angeschliffen. Beim Einbau von 2 Jets sollten die Jets je nach Aufkimmung am Heck nur so weit auseinander sein, damit sie innen zwischen den Motorträgern ca. 25-30mm Platz haben. Vielleicht möchten Sie ja noch einen Servohalter dazwischen einbauen.

Die Jets werden so eingepasst, dass sie auf dem Rumpfboden aufliegen und sie sich gut, ohne zu klemmen ein Stück nach hinten herausschieben lassen. Natürlich sollten Sie sie auch parallel zu einander aurichten. Am besten machen Sie sich hierzu einen kleinen Strich am Rumpfboden, da Sie beim Einkleben nicht allzu viel Zeit haben sie auszurichten.

Wichtig ist, dass Sie beim Einkleben des Jets die Welle montiert haben und die Düse MIT RING (mit 3 Schrauben zusammen verschraubt) bereithalten, da diese die Einbautiefe vorgibt! Der Jet wird mit Glasfaserspchtel bestrichen und auf die richtige Poition auf den Rumpfboden gedrückt und gleichzeitig wird die Düse von hinten dagegengehalten und gegen den Heckspiegel gedrückt! Der Jet darf nicht weiter hinten raussschauen als es die Düse mit Ring vorgibt! Sofort sollten Sie den Glasfaserspachtel innen mit einem Pinsel verstreichen und den Pinsel danach sofort mit Verdünnung oder Azeton auswaschen. Die Düse mit Ring beim Gelieren des Glasfaserspachtels sofort wieder entfernen (am besten leicht drehen), und ebenfalls vom herausgedrückten G-Spachtel säubern! Sie haben nicht viel Zeit (ca. 1min je nach Härterzugabe - das erst probehalber testen).

Einbau des Montageringes der Düse

Jetzt wird der Montagering verklebt - ebenfalls mit Glasfaserspachtel. Die Düse sollte mit dem Steuerteil und dem Ring (3 Schrauben reichen) am Heckspiegel, den Sie vorher mit 220er Schleifpapier angeschliffen haben montiert werden. Die Steuerdüse ist wichtig zur geraden Ausrichtung des Ringes. Wichtig hier auch, dass die Welle unbedingt im Jet montiert ist!!! Der Ring richtet die Düse und das darinsitzende Lager aus! Jetzt wird der Ring mit Glasfaserspachtel bestrichen und hinten an den Heckspiegel gedrückt. Hierbei drückt es den Kleber in die Fugen beim Jet und dem Ring und es quillt etwas raus. Den Kleber NUR gelieren lassen und jetzt sofort vorsichtig die Düse abschrauben und mit vorsichtigem Drehen (der Ring darf sich nicht bewegen!) abziehen und innen sofort säubern! Den überstehenden Kleber SOFORT mit einem Skalpel oder dem Spachtelstab abkratzen und mit Verdünnung oder Aceton wegputzen. Alles muss im Gelierzustand (ca. 1min) bewältigt werden, da Sie sonst vieeeel schleifen müssen. Die Schaubenlöcher sollten Sie am besten auch gleich mit einem 1.7mm-Bohrer sauber machen, da Sie sonst mit dem Bohrer verlaufen könnten.

Nach dem Aushärten können Sie mit einem 1.7mm-Bohrer für die Schraubenlöcher und mit einem 4.1mm-Bohrer für die Bowdenzugdurchführung durch den Rumpf bohren. Wie die Anlenkung der Jets gemacht wird, ist jedem selbst überlassen. Ich empfehle einen 1,5mm Bowedenzug zu verwenden und diesen in die Kugelgelkköpfe mit gutem Sekundenkleber zu verkleben. Die Durchführung in den Rumpf besteht aus ca. 40mm langen Messingröhrchen mit einem Silikonschlauch (zur Abdichtung mit Fett gefüllt) darüber. Die Wasserkühlung kann aus 5-6mm angeschrägten Messingröhrchen bestehen, die hinten über den Heckspiegel wieder abgeleitet wird.

Die Wasserzuführung in den Jet im Boden

Jetzt müssen im Rumpfboden noch die Zuläufe ausgefräst werden. Hierzu drehen Sie den Rumpf mit Kiel nach oben und legen ihn auf den Arbeitstisch. Sie können die Schiffschraube herunterziehen, aber die Welle stecken lassen, damit kein Staub in das Stevenrohr hineinkommt. Nehmen Sie eine art Dremel oder Proxxon-Fräsmaschine mit einem kleinen ca. 2mm-Fräser dran und beginnen das Loch immer grösser werdend auszufräsen. Sie können von hinten duch den Tunnel schauen um zu sehen, wie weit Sie an die Innenwand von oben hinfräsen können. Sie sollten hierbei den Tunnel möglichst nicht beschädigen. Wenn das doch mal passieren sollte, dann können Sie das mit Spachtel wieder ausbessern. Wenn das Loch im Boden gross genug ist, kommen die Schleifklötze zum Einsatz. Mit diesen passen sie den Rumpf an den Jet-Innentunnel an. Das Wasser muss richtig schön in einer Kurve in den Tunnel gelangen. Jetzt nur noch kleine Luftbläschen im Glasfaserspachtel mit normalem Fahrzeug-Spachtel ausbessern, das Modell mit 220er anschleifen und grundieren.

Viel Spass beim Einbau und wichtig!!! - den Gelierzeitpunkt des Glasfaserspachtels nicht verpassen,

 Euer Timo Stracke